Matthias Weigelt ist sowohl in der Forschung und im Wissenschaftsmanagement erfahren. Als Geschäftsführer koordinierte er von 2016 bis 2019 den Sonderforschungsbereich 1128 - geoQ und ab 2019 das Exzellenzcluster EXC2123 - QuantumFrontiers an der Leibniz Universität Hannover. Seine wissenschaftliche Karriere führte Matthias Weigelt zuvor an die Universität Stuttgart, die Faculté des Sciences, de la Technologie et de la Communication der Universität Luxemburg sowie an das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.
"Ein zentraler Aspekt meiner Forschungstätigkeiten ist die Entwicklung von Modellierungsmethoden zur Bestimmung globaler und regionaler Massenveränderungen aus terrestrischen und satellitengestützten Beobachtungen, speziell den Satellitenmissionen CHAMP, GRACE, GOCE und anderen LEO-Satelliten mit dem Ziel das Schwerefeld der Erde auf allen räumlichen und zeitlichen Skalen zu messen und dessen Anwendungspotential zu erschließen", erklärt Weigelt. "Besonderes Augenmerk legte ich dabei in den letzten Jahren auf die konsistente Kombination von Daten verschiedener Satellitenmission inklusive der iterativen Schätzung von Fehlerspektren aus den Residuen, da sich die bereitgestellte Fehlerinformation durch Vernachlässigung der Korrelation als unvollständig herausstellte."
Weigelts zukünftige Arbeiten am DLR werden sich im Bereich der Nutzung der Quantentechnologie und darauf basierender Messmethoden für geodätische Anwendungen fokusieren. In der Abteilung "Satellitengeodäsie und geodätische Modellierung" werden wesentliche Anwendungsszenarien für die neuartigen Quantensensoren sowie neue Messmethoden, auch in Kombination mit klassischen Verfahren, erforscht. Das Spektrum der Arbeiten reicht von der Bestimmung des Massentransportes der Erde als Folge des Klimawandels und geophysikalischer Prozesse bis hin zu Tests der Einstein’schen Relativitätstheorie im Erde-Mond System. Schwerpunkte sind die Entwicklung von Konzepten zur gravimetrische Erdbeobachtung unter Verwendung von Quantensensoren, wie etwa Beschleunigungsmessern und Gradiometern, die Analyse von räumlichen und zeitlichen Variationen des Erdschwerefeldes im Kontext zukünftiger Schwerefeldsatellitenmissionen und die Integration von hochgenauen Uhren und Quanteninertialsensoren in der Lösung von Navigationsaufgaben im Nutzersegment.
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