Projektbeschreibung

Die präzise und zuverlässige Bereitstellung von Immobilienwerten ist von hoher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz. Nicht zuletzt die aktuelle Immobilien- und Finanzkrise hat gezeigt, dass die Bewertung von Immobilien transparent, objektiv, reproduzierbar und mit aussagekräftigen Unsicherheitsmaßen versehen sein muss. Dennoch fehlt bis heute eine grundlegende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Unsicherheit der Bewertungsergebnisse als Resultat der in Deutschland gesetzlich normierten Bewertungsverfahren.

Das Forschungsprojekt "Kombination von Fuzzy-Bayes-Ansätzen für die Ermittlung von Verkehrswerten" hat zum Ziel, auf der Basis von realen Marktdaten die in der Immobilienwertermittlung verschiedenen relevanten Arten von Unsicherheiten anhand der Formulierung eines geeigneten mathematisch-statistischen Modells zu untersuchen: Durch die Entwicklung des Modells soll die Unsicherheit des Verkehrswertes quantifiziert werden. Zu diesem Zweck werden statistische Methoden angewendet, die die Unsicherheit der für die Bewertung benötigten Eingangsgrößen fortpflanzen. Zunächst soll das Bayes-Theorem angewendet werden, welches die zufällige Variabilität der Daten modelliert. Durch die Kombination mit der Fuzzy-Theorie sollen darauf aufbauend alle deterministisch-systematischen Abweichungen zwischen Modell und Daten beschrieben werden. Als Ergebnis werden detailliertere Kenntnisse zur Fragestellung erwartet, wo Unsicherheiten entstehen und welcher Art diese sind. Ausgangspunkt für die Modellformulierung ist das Vergleichswertverfahren nach der "Verordnung über die Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Grundstücken (Immobilienwertermittlungsverordnung - ImmoWertV)".

Ziel des Forschungsvorhabens: Das zentrale Ergebnis des von der DFG geförderten Vorhabens ist ein mathematisches Modell, mit dem es möglich ist, verlässliche Verkehrswerte ableiten zu können und die Unsicherheit des Verkehrswertes realitätsnah zu beschreiben und zu ermitteln. Im Projektzeitraum sollen die relevanten mathematischen Zusammenhänge grundlegend erarbeitet und exemplarisch für die Wertermittlung (insbesondere das Vergleichswertverfahren) formuliert werden.